Wenn du eine Amerika-Reise planst, solltest du in Washington D.C. vorbeischauen. Es gibt die Möglichkeit, während einer Rundreise einen Abstecher dorthin zu machen. Du kannst die amerikanische Hauptstadt aber auch als primäres Ziel besuchen. Ich werde dir erzählen, wie ich sie erlebt habe, was du dir ansehen solltest und wo du übernachten kannst.
Washington D.C. – die Hauptstadt von USA
Die heutige Hauptstadt Amerikas hat eine sehr abwechslungsreiche Geschichte hinter sich. Im 17. Jahrhundert kamen die Europäer dort an. Damals war sie von einem indigenen Volk, den Nacotchtank bewohnt. 1607 wurde eine englische Siedlung gegründet, 1755 begann der Unabhängigkeitskrieg mit der englischen und 13 weiteren Kolonien. Die Kolonien wurden schließlich unabhängig und man gründete die Vereinigten Staaten.
1800 wurde die Stadt Regierungssitz – der Name District of Columbia wurde zu Ehren von Christopher Kolumbus gewählt. Nach dem Britisch-Amerikanischen Krieg von 1812 folgte ein wirtschaftlicher Aufschwung, der den Beginn der Smithsonian Foundation markierte. Im Jahr 1861 begann der Sezessionskrieg, vier Jahre später gaben die Südstaaten auf und Abraham Lincoln starb infolge eines Attentats.
20. Jahrhundert und Gegenwart
Im 20. Jahrhundert folgte der New Deal Roosevelts auf die Weltwirtschaftskrise. Zur Arbeitsbeschaffung wurden der Supreme Court und die National Gallery of Art fertiggestellt. Es war im Jahr 1974, also relativ spät, als die Stadt einen Stadtrat und einen Bürgermeister erhielt. In den 1970er-Jahren war Washington von Kriminalität geprägt. Das sollte sich allerdings zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit dem Bürgermeister Adrian Fenty ändern. Heute ist Washington D.C. als relativ sicheres Reiseziel zu betrachten und auch beliebt bei Touristen.
Geografie die Hauptstadt der USA
Washington D.C. befindet sich ganz in der Nähe der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika. Umgeben ist die Hauptstadt von den Bundesstaaten Maryland, Virginia und Delaware. Der Distrikt wird in acht Bezirke und vier Quadranten gegliedert. Außerdem unterschiedet man noch unterschiedliche Stadtviertel, die sogenannten „Neighborhoods“.
Einreise in die USA
Wenn du in die USA einreisen möchtest, brauchst du entweder ein Visum oder ein ESTA. Dies kommt ganz auf den Zeitraum deines Aufenthalts an. Bleibst du weniger als 90 Tage, reicht ein ESTA. Diese Einreisegenehmigung kannst du ganz einfach online beantragen. Im Normalfall bekommst du innerhalb von 72 Stunden die Bestätigung.
Transport nach Washington D.C. und innerhalb der Hauptstadt der USA
Flüge von Berlin bis zum Washington Dulles Airport und wieder zurück gibt es ab 558 €. Damit ist meist ein Zwischenstopp in Paris oder Amsterdam verbunden.
Innerhalb von Washington D.C. kannst du ganz bequem die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Hierfür stehen dir U-Bahn, Bahn und Bus zur Verfügung. Es gibt viele Linien, mit denen die Stadt ziemlich gut abgedeckt ist. Falls du dir das leisten möchtest, kannst du natürlich auch ein Taxi nehmen. Eine weitere Möglichkeit bietet Bike Share, wo du dir an unterschiedlichen Stationen ein Fahrrad ausleihen kannst.
Wenn du sowieso eine Amerika-Rundreise machst, kann es auch sein, dass du mit dem Mietwagen anreist. Auch damit lässt es sich gut durch die Stadt fahren.
Sehenswürdigkeiten Washington DC, der Hauptstadt der USA
Für Nicht-US-Bürger ist es häufig nicht gestattet bzw. schwierig, ins Weiße Haus zu kommen. Bis auf Weiteres sind Besuche auch für deutsche Staatsbürger nicht möglich. Dafür steht aber das Besucherzentrum zur Verfügung, wo du viele interessante Dinge über das Weiße Haus erfahren kannst.
Was du dir nicht entgehen lassen solltest, ist das Kapitol – es ist der Sitz des Kongresses der USA. Du kennst es vielleicht schon von der Rückseite der 50-Dollar-Note. All diese wichtigen Gebäude findest du an der National Mall – damit ist freilich kein Einkaufszentrum, sondern ein Stadtteil gemeint.
Museen und Anderes
Etwas kurios ist das International Spy Museum, also das Museum für Spionage. Der Eintritt kostet umgerechnet rund 22 € und du kannst dich dort selbst wie ein Spion fühlen. Außerdem kannst du viel über die Geschichte der Spionage lernen. Die Wachablösung am Grabmal des Unbekannten Soldaten auf dem Nationalfriedhof Arlington ist ein ganz besonderes Erlebnis. Zwischen Oktober und März findet sie einmal in der Stunde und von April bis September jede halbe Stunde statt.
Ein unglaublich großer Vorteil für Backpacker ist, dass es viele Museen gibt, die du gratis besuchen kannst. Davon war ich wirklich beeindruckt, weil man so viel sehen kann und nichts bezahlen muss. Da wären etwa das Kunstmuseum National Portrait Gallery oder die National Gallery of Art. Außerdem sind sämtliche Museen, 17 an der Zahl, die zur Smithsonian Institution gehören, kostenlos. Darunter sind zum Beispiel das Naturhistorische Museum oder das Nationale Luft- und Raumfahrtmuseum.
Noch mehr Kultur
Kirchenliebhaber sollten unbedingt der Washington National Cathedral und dem Nationalheiligtum der Basilika der Unbefleckten Empfängnis einen Besuch abstatten. Eine einmalige Gelegenheit ist es meiner Meinung nach, die Library of Congress zu besuchen. Dabei handelt es sich um die Forschungsbibliothek des Kongresses der USA. Sie ist öffentlich zugänglich.
Unterkünfte
Hostels
Hostels bieten in Washington D.C. für Backpacker die beste und günstigste Möglichkeit zur Übernachtung. Sie sind zwar nicht ganz so preiswert wie in manchen anderen Ländern, jedoch lässt sich so trotzdem sparen. Für 22 € pro Nacht kannst du etwa im DC International Hostel 1 übernachten. Im Hostel Comfort Zone, welches ich total gemütlich fand, bezahlst du 23 € im kleineren Schlafsaal. Hier musst du also nicht mit ganz so vielen Fremden in einem Raum schlafen.
Ich habe auch im Washington International Student Center übernachtet. Ein Bett im Schlafsaal kostet pro Nacht 24 € und es gibt eine Gemeinschaftsküche. Das fand ich sehr praktisch und ich habe sie auch genutzt. Bist du bereit, ein bisschen mehr Geld auszugeben, könnte das HighRoad Hostel DC interessant für dich sein. Hier bezahlst du zwar 43 €, dafür ist aber das Frühstück im Preis inbegriffen.
Apartments
Wenn du lieber flexibel sein möchtest und dir öfter selbst etwas kochen möchtest, empfehle ich dir ein Apartment. Wenn du nicht allein reist, kannst du zusätzlich sparen. Für 99 € die Nacht kannst du zum Beispiel im Dc Lodge Studio übernachten.
Im Extended Stay America bekommst du ein Apartment für 84 €. Möchtest du in einer gemütlichen Hütte nächtigen, wäre das DC Lodge Cabin für 89 € vielleicht etwas für dich.
Restaurants
Wenn du nicht immer selbst kochen und dir einmal etwas gönnen möchtest, kann ich dir ein paar Restaurants empfehlen. Ich mag es, günstig zu reisen, aber gutes Essen ist etwas, bei dem ich nicht so sehr spare. Begeistert war ich beispielsweise vom Ted’s Bulletin, wo ich ein köstliches Frühstück gegessen habe. Die Auswahl ist groß und du kannst den ganzen Tag über frühstücken.
Auch im Old Ebbitt Grill kannst du sehr gute amerikanische Gerichte genießen. Die Preise sind etwas höher, aber nicht übertrieben teuer. Exzellente Pasta habe ich übrigens im The Red Hen gegessen – es stehen auch viele andere italienische Gerichte auf der Speisekarte.
Tagesbudget
Ein Tagesbudget von mindestens 50 € wirst du wahrscheinlich benötigen, da Washington D.C. nicht gerade günstig ist. Wenn du in einer teureren Unterkunft nächtigen möchtest, musst du sogar mit etwas mehr rechnen. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten für verschiedene Reisebudgets. Sparen kannst du beispielsweise, wenn du selbst kochst und wenn du nicht gerade zur Hauptsaison reist. Generell ist während der Ferien nämlich mehr los und die Nachfrage bestimmt – wie überall – das Angebot.
Coworking-Spaces als Arbeitsmöglichkeit für Backpacker
Ich persönlich liebe es ja, auf Reisen zu arbeiten. Dadurch fühle ich mich immer sehr inspiriert. Da ich das Glück habe und meinen Job von überall aus machen darf, nutze ich diese Gelegenheit des Öfteren.
So habe ich das auch in Washington D.C. gemacht, weshalb ich dir nun drei Coworking-Spaces empfehlen kann. Mit umgerechnet 31 € für ein Tagesticket war das MakeOffices zwar kein Schnäppchen, doch ich habe mich dort wohl gefühlt. Die Atmosphäre war sehr angenehm zum Arbeiten.
Mit rund 27 € pro Tag ist das Cove etwas günstiger. In den Räumlichkeiten im Loft-Stil hat es mir ebenfalls ziemlich gut gefallen. Rund 13 € pro Tag bezahlt man im In3. Somit war das die preiswerteste Option, die ich genutzt habe. Das Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Coworking-Spaces ist in Washington D.C. wohl kaum zu schlagen. Hier haben mir die hellen Räumlichkeiten besonders zugesagt.
Müsste ich mich für einen der genannten Coworking-Spaces entscheiden, hätte ich wahrscheinlich ein Problem. Ich wechsle aber sowieso gerne ab und sehe, wo ich mich am besten inspirieren lassen kann.
Beste Reisezeit
Washington D.C. liegt in der subtropischen Klimazone. Die Jahrestemperatur liegt im Durchschnitt bei 14 °C, wobei es die meisten Niederschläge im Juli und August gibt. Zwischen April und Oktober hat man das beste Wetter. Nun kommt es etwas darauf an, ob du mit heißen Temperaturen leben kannst, oder den Frühling und Herbst angenehmer findest.
Generell kann im Sommer, besonders zur Ferienzeit mehr los sein. Zwischen Juni und September schwanken die Temperaturen zwischen 17 und 31 °C. Im April und Mai bewegen sie sich von 8 bis 25 °C. Im Oktober kann das Thermometer von 10 bis zu 21 °C anzeigen. In den Wintermonaten schwanken die Temperaturen zwischen -3 und 14 °C. Natürlich musst du für dich persönlich entscheiden, wann deine perfekte Reisezeit ist.
Sicherheit in Washington D.C.
Früher war Kriminalität in Washington D.C. sehr präsent. Die Hauptstadt gilt statistisch auch heute noch als ein eher unsicheres Gebiet der USA. Allerdings entfallen diese Verbrechen meist auf äußere Stadtteile. Als Tourist muss man sich also im Normalfall keine Sorgen machen. Als Sicherheitsmaßnahme solltest du auf all deine Sachen achtgeben. Nimm am besten nicht mehr Bargeld als nötig mit und sei auch sonst aufmerksam.
Fazit
Ich würde immer wieder nach Washington D.C. zurückkehren wollen. Die Stadt bietet einfach unglaublich viel und dank des Smithsonian Institutes kannst du auch vieles kostenlos ansehen. Für Backpacker sind Hostels die günstigsten Unterkünfte. Wenn du noch mehr sparen möchtest, kannst du ja die Gemeinschaftsküchen nutzen und selbst kochen. Es ist ganz bestimmt ein sehr vielfältiges Reiseziel und ich bin mit vielen neuen Eindrücken nach Hause zurückgekehrt.
Ich wünsche dir in jedem Fall eine gute Reise in die Hauptstadt der USA!
Weitere Artikel auf Travelicia:
- Über die USA
- New York für Backpacker – Abenteuer im Big Apple
- Tipp: America the Beautiful Pass – kostengünstigen Eintritt in alle Nationalparks
- Auto mieten in den USA: Guide und Tipps
- Los Angeles und Umgebung: Das solltest du dir ansehen!
- Die Top 15 Chicago Sehenswürdigkeiten
Zur Autorin: Toni arbeitet seit einigen Jahren ortsunabhängig und ist als digitale Nomadin an den schönsten und aufregendsten Orten der Welt unterwegs. Nach ihrem Studium und einer längeren Berufstätigkeit entdeckte Sie das reisen für sich. Seitdem hat Toni Ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Es gefällt mir, individuell und nachhaltig zu reisen, dabei Abenteuer zu erleben und vor allem auch sportlichen Aktivitäten nachzugehen!“